Interview mit Küchenchef Wolfgang Kanow
Herr Kanow, Sie haben das Restaurant ALvis im Hotel Albrechtshof in Berlin-Mitte mit Ihren Rezepten, Kreationen, Ideen und Ihrem Geschmack zu dem gemacht, was es heute ist. Ein Restaurant mit vielen Stammgästen, Anlaufpunkt für Touristen, ein Ort des Genusses zu zweit, bei Feierlichkeiten, bei Geschäftsessen, Tagungen und vielem mehr.
Ihnen gelingt es, Gaumenfreuden zuzubereiten. Sie entwickeln Rezeptideen, erschaffen und prägen den kulinarischen Eindruck, der bei den Gästen in Erinnerung bleibt. Berlin und Brandenburg werden somit durch Ihre Rezepte für den Gaumen erfahrbar.
Was macht die Arbeit für Sie in der Gastronomie besonders?
Meinen Beruf sehe ich als Berufung. Schon in der 4. Klasse stand für mich fest, dass ich einmal Koch werden würde. Für die Gastronomie muss man geboren sein, muss in ihr aufgehen können. Ich liebe es, die Produkte in ihrer Natürlichkeit zu verstehen und den Geschmack der Zutaten durch Kombinationen zur geschmacklichen Vollendung zu bringen. Der Spaß am Kochen, die Kreativität, die der Beruf mit sich bringt und die Zusammenarbeit mit so vielen verschiedenen Charakteren machen meinen Beruf zu einem absoluten Traumberuf.
Was ist Ihr Lieblingsessen?
Das Essen, das ich mir von meiner Mutter wünschen durfte, wenn ich als Kind krank geworden bin. Hühnerfrikassee. Nach dem Rezept meiner Mutter koche ich das Frikassee inzwischen für meine Gäste.
Was ist Ihr Lieblingsrestaurant und was macht es so besonders?
Ich gehe immer wieder in verschiedene Restaurants. Als Chefkoch muss ich kontinuierlich meinen geschmacklichen Horizont erweitern, neue Trends aufspüren und wieder auf neue Geschmäcker kommen. Dabei orientiere ich mich aber meistens an der guten alten deutschen Küche. Schnitzel oder Schweinebraten stehen ganz oben auf meiner Liste, wenn ich ein Restaurant aussuche.
Ihren einzigartigsten Genussmoment hatten Sie…?
In Kenia beim German Food Festival 1999, zu dem ich eingeladen wurde. 3 Wochen lang habe ich mit den besten Köchen Deutschlands, wie z. B. Rainer Strobel, gekocht. Die neuen Gewürze, die Vielfalt an frischen und sonnengereiften Zutaten und die selbstgefangene Languste in der herrlichen Kulisse sind unbeschreiblich in meinem Kopf festgehalten.
Verraten Sie uns Ihren ultimativen Kochtipp für unsere Gäste für zu Hause?
Sogar zwei Tipps: Ein Stück Butter in der Pfanne zerlaufen und dunkel werden lassen - das ergibt ein fein-nussiges Aroma. Und für Saucen und zum Aufwerten von Gerichten lasse ich Thymian und Rosmarin im heißen Fett kurz anschwitzen. Auf diese Weise werden die feinen ätherischen Öle freigesetzt und können sich entfalten.
Vielen Dank für das gute Gespräch, ich freue mich auf viele weitere kulinarische Leckerbissen aus dem Restaurant ALvis.